Prinzip der Homöopathie

 

 

 

 

Bereits 1790 , zu Hahnemann’s Zeiten (Hahnemann ist der Begründer und Entdecker der Homöopathie) kam es zwischen ihm und den Schulmedizinern aufgrund der gegensätzlichen Grundgedanken der beiden Heilmethoden zu grossen Konflikten. Die vielen wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren homöopathischen Wunder Hahnemann’s und seiner Anhänger wurden der Ketzerei und Hexerei zugeordnet. Damals wurden von den Wissenschaftlern und Chemikern (Hahnemann war übrigens auch Mediziner) sämtliche Homöopathikas in ihre Einzelteile zerlegt. In bestimmten Mitteln konnten keine molekülären Grundstoffe der Heilessenzen festgestellt werden, dies war wiederum ein Grund, warum die Glaubhaftigkeit der homöopathischen Heilmittel in Frage gestellt wurde. Die Erklärung hierzu liegt darin, dass durch das sehr feinstoffliche Verdünnungsverfahren (dem sog. Potenzieren bzw. Dynamisieren) keine messbaren Teile der sogenannten Ursubstanz oder Urtinktur zu finden sind.

Ist das heute anders geworden ?!

 

 

 

Die Prinzipien der Homöopahtie - Aehlichkeitsgesetz

 

Eines der hochwertigsten biologischen Heilverfahren ist die Homöopathie - eine Reiz- bzw. Regulationstherapie. Die Homöopathie funktioniert nach dem Aehnlichkeitsprinzip.

 

Und hier der homöopathische Grundsatz:

 

Similia similibus curentur   - das heisst so viel wie -  Aehliches möge durch ähnliches geheilt werden

 

Eine Beschreibung, dass Aehnliches mit Aehnlichem zu heilen ist, kann aus den alten Schriften des griechischen Arztes Hippokrates (460 – 377 v.Chr.) sowie in Paracelsus Werken (1493 – 1541) nachvollzogen werden.

 

Dabei kann man sich zuerst nicht viel vorstellen, ich werde an einem einfachen Beispiel diese fundamentale Regel erklären:

Sie haben sich erkältet, klagen über Tränenfluss, Augenjucken, kitzeln in der Nase und haben ein wässriges, wundmachendes Nasensekret. Es kann Ihnen nun nur jenes homöopathische Mittel helfen, welches in der Lage ist, diese Krankheitssymptome an einem Gesunden zu produzieren. Schneiden sie z.B. Küchenzwiebeln, so entwickeln Sie innert Kürze obengenannte Symptome: Tränenfluss, Augenjucken, kitzeln in der Nase und haben ein wässriges, wundmachendes Nasensekret. Ihre Erkältung wird somit durch das aus der Küchenzwiebel hergestellte homöopathische Mittel (Allium Cepa) geheilt.

 

 

 

Was ist Krankheit ?        und         Wie vollzieht sich Heilung ?  

(aus der Sicht des Homöopathen)

Bevor wir uns mit der Heilung beschäftigen, müssen wir uns damit auseinandersetzen, was Krankheit überhaupt ist. Warum erkrankt der eine an Grippe, während der andere gesund bleibt, obwohl beide mit dem gleichen Grippepatienten in Kontakt kamen? Warum sind manche Menschen und Tiere für eine Sache empfänglich und andere nicht? Mit diesen Fragen setzte sich Samuel Hahnemann als unermüdlicher Forscher und Ergründer der Homöopathie auseinander. Nach intensiver Beobachtung kam er zum Schluss, dass eine dem Organismus übergeordnete Kraft alle Lebensfunktionen steuert. Er nannte diese Kraft Lebenskraft oder Dynamis. Die Aufgabe der Lebenskraft ist, die Harmonie und Ordnung im Organismus zu erhalten. Jeder Baustein des Organismus, jedes Organ und jede Zelle wird von der Lebenskraft beeinflusst und überwacht.

 

Die Dynamis schützt uns vor Krankheit und verleiht uns Immunität gegenüber krankmachenden Faktoren. Sobald die Lebenskraft geschwächt oder ins Ungleichgewicht gebracht wird, z.B. durch Ueberbelastung, Stress, psychische Probleme etc., erkrankt der Mensch oder das Tier. Der Organismus ist vor krankmachenden Einflüssen wie z.B. Bakterien, Viren, Stress etc. nicht mehr geschützt. Nur die gestörte Lebenskraft verursacht Krankheit. Gewebs- oder Organveränderungen, z.B. Entzündungen, Geschwüre, Gelenkdeformationen etc., sind nicht die Krankheit selbst, sondern das Resultat des Krankheitsgeschehens.

 

Der Patient ist nicht krank, weil er einen Tumor hat, sondern der Tumor ist da, weil der Patient krank ist. Ebenso sind Viren oder Bakterien niemals die eigentliche Krankheitsursache. Es ist die geschwächte Lebenskraft, die das Wachstum fremder Keime begünstigt. Durch Wegschneiden oder medikamentöses Entgegenwirken, also die Symptome der Krankheit entfernen, ist die Krankheit nicht besiegt. Die Fehlfunktion der Lebenskraft ist damit nicht aufgehoben. Die Krankheit kann sich weiter ausbreiten und an anderen Teilen des Organismus neue Schäden anrichten. Dabei besteht die Tendenz, dass sich die Krankheit von aussen nach innen verlagert und dadurch immer gefährlicher wird.

 

 

Zusammenfassend gesagt:

 

Ein gesunder Organismus besteht in einem Fliessgleichgewicht. Wird diese innere Balance durch Ursachen jeglicher Genese gebrochen, wird der Körper krank. Krankheit kann man somit als eine Disharmonie des Organismus bezeichnen.

 

Kein Organismus ist dem anderen gleich, somit gibt es auch keine „gleichen“ Krankheiten, jeder Mensch und jedes Tier ist eine eigene Persönlichkeit, ein Individuum, welches als Ganzes betrachtet werden soll.

 

Die Homöopathie betrachtet den Menschen oder das Tier als eine Einheit, eine nicht trennbare Ganzheit von Körper, Seele und Geist. Es wird immer die Gesamtheit behandelt, nicht nur einzelne Teile.

 

Im Einklang mit den natürlichen Fähigkeiten, die jedem Körper eigen sind, sind die verborgenen Heilkräfte zu stimulieren, zu unterstützen und eine sinnvolle Selbstheilung anzustreben, ohne dabei den ohnehin geschwächten Organismus zusätzlich zu belasten. Durch Regulation, Regeneration, Anpassung und Selbstheilung setzt sich der kranke Organismus mit den Krankheitsursachen auseinander und strebt so das natürliche Fliessgleichgewicht im Körper an.

 

Durch diese Aktivität werden Abwehrkräfte mobilisiert, die im Falle eines neuen Angriffs den gleichen oder ähnlichen Erkrankungen zur Verfügung stehen.

 

 

Die Aufgaben eines verantwortungsbewussten Tierhomöopathen

 

Einer der wichtigsten Punkte ist wohl das freie und ehrliche Einvernehmen zwischen Tierbesitzer und Therapeut. Ein Homöopath stellt keine Diagnosen, wichtiger wie z.B. Blut-, Urin- und Kotanalysen, welche ja bereits vorgängig vom Tierarzt gemacht wurden (evtl. mit Diagnose oder auch ohne...), ist das vertrauensvolle Gespräch. Dieses setzt sich aus dem Spontanbericht des Patientenbesitzers und den daraus folgenden gezielten Fragen des Behandlers zusammen. So ergibt sich in kleinen Schritten das detaillierte, individuelle Gesamtbild von Körper, Seele und Geist des Patienten. Der gute Homöopath spricht in der Sprache des Tierbesitzers, all seine Fragen und Kommentare sollen für den Patientenbesitzer verständlich sein und eine bildliche Darstellung ergeben. Der Behandler, der sich mit medizinischen Fachwörtern schmückt oder auf der Suche nach einer Krankheit ist, hat im vornherein den falschen Weg eingeschlagen. Die Gefahr, dass er missverstanden wird, ist gross und damit der Erfolg sehr gering, das homöopathische Arzneimittel zu finden, welches die gewünschte Heilung herbeiführen soll.

Dem Homöopathen stehen Tausende von verschiedenen Heilmitteln zur Verfügung (die Anzahl von neuen homöopathischen Arzneimittelprüfungen steigt von Jahr zu Jahr). Seine Aufgabe ist es nun, das vom Tierbesitzer Erfahrene in einer Gesamtheit zusammen zu fügen, um das Individuum einem entsprechenden Arzneimittelbild zu ordnen zu können. Dass z.B. Hunderte von Arzneimitteln das Symptom Durchfall beinhalten, zeigt, dass die kleinsten Details des Tieres wichtig sind (also das Individuelle und Eigenheitliche), um das richtige Mittel in oft endlos erscheinendem Detektivspiel zu finden. Gerade auf dem Tierbereich kommen dem Homöopathen seine ausführlichen Kenntnisse der Psychologie des Tieres zu Hilfe und bilden damit einen enorm wichtigen Ausgangspunkt für das korrekte Verständnis von sämtlichen Hintergründen.

 

Ich handhabe es so, dass ich keine Rezeptangaben auch nicht über verabreichte Mittel mache. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Tierbesitzer solche Indikationen an Dritte weitergeben, welche jedoch in diesem Fall keinen individuellen Aspekt mehr besitzen und mit Sicherheit auch keine Wirkung zeigen können. Ein weiterer Grund für diese Massnahme: oft passiert es dass Tierbesitzer im wiederholten Krankheitsfall zur Selbstmedikation greifen und nach diesen Rezepten handeln. Da aber jeder einzelne Krankheitsfall auch seine Individualität besitzt, ist es dann oft so, dass die Therapie nicht erfolgreich ist.

Beispiel: eine scheinträchtige Hündin wird erfolgreich mit einer Gabe Pulsatilla D200 behandelt. Nach ihrer nächsten Hitze tauchen erneute Scheinträchtigkeitssymptome auf, die Besitzerin besorgt sich die genante Arznei, doch leider bleibt diesmal die Wirkung aus. Erst nach erneuter Anamnese stellt sich heraus, dass sich das Bild verändert hat und das passende Heilmittel ein ganz anderes war!  

Meine Arbeitsweise hat sich deshalb bewährt, dass weder der Tierbesitzer noch Dritte mit der Wissenschaft der Homöopathie falsch umgehen und so die Wirksamkeit dieser sanften Heilkunst nicht in falsches Licht gerückt wird oder in Frage gestellt wird.

 

 

 

Allopathie  -  Homöopathie  -  Wie sieht es nun heute aus ........ ??? !!!

 

Der Trend zu den naturheilkundlichen Heilmethoden ist gross. Viele Humanmediziner oder auch Veterinäre haben sich dem neuzeitlichen Verlangen angepasst und nicht selten verwenden selbst alteingesessene Schulmediziner homöopathische Heilmittel in ihrer Praxis. Da lauf ich lieber so schnell ich kann! Viele Selbst-Anwender der Homöopathie sagen sich: nützt’s nichts, schadet es nichts! Die Gefahr jedoch, dass Homöopathikas nach schulmedizinischen Prinzipien eingesetzt werden oder in Form von sogenannten Komplexmitteln symptomatisch verwendet werden ist gross, die Erfolge entsprechend gering. Der Trend ist nun mal da und viele sogenannte Naturheilpraktiker  (ohne entsprechende Ausbildung) haben dieses Loch als Marktlücke erkannt und betreiben ihre „Scharlatanerie“ (von denen gibt es mehr wie man denkt). Genau so geschieht es dann, dass auch die Homöopathie und andere biologische Heilmethoden wiederum in ein schlechtes Licht gerückt oder sogar als unglaubwürdig erklärt werden! Leider ist die Gesetzgebung auch nicht besonders optimal in unserem Land, so dass in vielen Kantonen einem ausgebildeten Heilpraktiker im vorn herein die Beine abgesagt werden!

 

 

Lesen Sie unter Fallbeispiele, was passieren kann, wenn die Homöopathie unsachgemäss angewendet wird.

 

 

Trotz der unterschiedlichen Grundregeln von Schulmedizin (Allopathie) und Homöopathie klappt eine Zusammenarbeit heute sehr wohl. Dies geht natürlich nur, wenn weder die eine noch die andere Partei stur auf ihren Ideen beharrt und dem anderen auch den nötigen Respekt entgegen bringt. Ich jedenfalls befürworte diese Teamarbeit und freue mich, wenn ich gemeinsam mit einem Tierarzt-Kollegen einem kranken Tier helfen darf.

 

Häufig ist die Homöopathie die letzte Chance, d.h. es handelt sich bei vielen Patienten um sogenannte „austherapierte, hoffnungslose Fälle“, welche manchmal monate- oder jahrelang einer erfolglosen Behandlung unterzogen waren. Nicht selten überweist der Tierarzt diese dann an einen Tierhomöopathen oder der Tierbesitzer sucht nach der "letzte Hilfe". In gutem Zusammenspiel von Tierhomöopath, Tierarzt und Tierbesitzer kann dann dem Tier meist gemeinsam geholfen werden.

 

Selbstverständlich hat auch die Homöopathie ihre Grenzen, der verantwortungsbewusste Therapeut wird nicht zögern, in solchen Situationen den Tierarzt beizuziehen und wiederum kommt das gute Teamwork  zustande. Gerade was die Notfallbehandlung anbelangt, hat die Kombination der beiden Gegensätze schon manches Leben retten können!

 

Es wäre also erstrebenswert, wenn künftig die teilweise immer noch bestehenden Kriegereien aus der alten Zeit endlich ein Ende hätten und ein vermehrtes Zusammenspiel von Schulmedizin und  Homöopathie erreicht werden könnte. Der Grundsatz „Tiere retten und heilen“ muss immer im absoluten Vordergrund stehen!

 

 

Um keine Missverständnisse auftauchen zu lassen, dieser Bericht soll keinesfalls schulmedizinische Heilmethoden im Negativen ansprechen oder gar jemanden beleidigen, sondern bildet eine Darstellung aus der Sicht homöopathischer Grundgedanken.

 

 

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